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Die Philippinen sind neben Osttimor eines der beiden mehrheitlich römisch-katholischen Nationen im
asiatisch-pazifischen Raum. Etwa 90 Prozent der philippinischen Bevölkerung sind Christen.
Daneben gehören auf dem Archipel ca. 5 Prozent dem muslimischen Glauben an und weitere 5 Prozent
verteilen sich auf andere Religionszugehörigkeiten oder besitzen keine Religion.
Die philippinische Kunst stellt sich in einer Vielzahl an darstellenden und unterhaltenden Formen dar.
Die klassische Kunst unterteilt sich dabei in eine einheimische Volkskunst, in naive Kunst
und in die islamische Kunst, die als eine Mischung der europäischen, indigenen und islamischen Einflüsse gesehen werden kann.
In der philippinischen Literatur, die sowohl in indigenen als auch hispanischen Schreibsystemen
verfasst wurde, illustriert sich in gleicher Weise das vorgeschichtliche und das kolonialeuropäische
Erbe des Inselstaates. Das meiste der traditionellen philippinischen Literatur wurde während der
mexikanischen und spanischen Periode geschrieben, wobei sie zumeist in spanischer Sprache, in Filipino
und in Englisch, aber auch in anderen einheimischen Sprachen verfasst wurde. Bedeutende Schriftsteller
und Dichter des Landes waren Pedro Paterno, José Rizal, Marcelo H. del Pilar und Francisco Balagtas.
Ein bedeutender Schriftsteller, Komponist und Übersetzer, der in der Sprache Tagalog eine Werke
veröffentlichte, war Patricio G. Mariano. Zu den ältesten überlieferten Geschichten auf dem Gebiet der
Philippinen gehört die Legende um Das Leben des Lam-Ang. Andere bekannte und populäre Legenden sind die
Geschichte um die Prinzessin Urduja, die Maragtas-Legende und die Legende um das Gesetzbuch von Kalantiaw;
diese Legenden gehören zur Pflichtlektüre in den Schulen, auch wenn es eine Kontroverse um deren Authentizität gibt.
Zu den populären philippinischen Volkstänzen gehören der Cariñosa und der Tinikling, bei dem sich die
Tänzer zwischen und über zwei Bambusstangen bewegen. Die südlichen Regionen von Mindanao sind die Heimat des Singkil,
bei dem die Akteure im Gegensatz zum Tinikling über vier und mehr lange Bambusstangen tanzen. Dieser
Volkstanz wurde den islamischen Volksgruppen entnommen und ist somit ein Teil des islamischen Kulturgutes.
Unter dem Begriff „Filipino Martial Arts“ sind zahlreiche Kampfkunst-Formen zusammengefasst, die auf
den Philippinen entstanden sind. Dabei hat sich dieser Begriff ähnlich geweitet wie der Ausdruck Silat, der auf
asiatische Kampfkünste im Allgemeinen verwendet wird. Zu den Filipino Martial Arts zählen Panantukan
(Techniken mit der bloßen Hand), Eskrima, Kali, Arnis de Máno (Schwert- und Stockkampftechniken) sowie Pananjakman (Tritttechniken).
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